Das Verhältnis von Innenraum zu Außenraum ist eines der ältesten Themen der Architektur. Das menschliche Bedürfnis nach Schutz vor Witterung und extremen Temperaturen scheint, zumindest wie es in Mitteleuropa praktiziert wird, im Gegensatz zum physischen und psychischen Bedürfnis nach dem Draußen Sein, zu stehen.
Symptomatisch für dieses Problem steht, dass von immer mehr Seiten die Einnahme von Vitamin-D Präparaten empfohlen wird. Vitamin D kann von den meisten Körpern problemlos selbst gebildet werden, das einzige was der Körper dazu braucht ist Sonnenlicht. Zu wenig Vitamin D kann negative Auswirkungen auf den Knochenhaushalt und die Immunabwehr haben.
Das Beispiel Vitamin D ist nur eines unter Vielen, auch Allergien und Unverträglichkeiten stehen im direkten Zusammenhang mit Generationen von Menschen, die den Großteil ihrer Zeit in Innenräumen verbracht haben. Besonders gefährlich ist diese Entwicklung für Kinder.
Die Covid-19 Pandemie trägt, zu der schon lange existierenden Diskussion, neue Erkenntnisse bei und kann als Aufforderung an die Architektur, neue Konzepte anzubieten, gesehen werden. Viele Einschränkungen, mit denen wir uns aktuell konfrontiert sehen, würden anders und milder ausfallen, wenn unsere gebaute Umwelt mehr anbieten könnte als Innen- und Außenräume.